Ernährung beim Ausdauersport
Gelungener Vortrag des Herrn Dr. Jan Korner am 1.6.2016 im Vitanum Bodenheim
Bericht von Erich Binzel:
Cirka 50 Gäste lauschten den interessanten Erläuterungen des Herrn Dr. Jan Korner
zum Thema "Ernährung beim Ausdauersport". Dazu leuchteten jeweils passende
Schaubilder auf der Leinwand auf, so dass viel Wissenswertes mündlich und
visuell vermittelt werden konnte.
Der Mensch ist, was er ißt.
Das gilt in besonderem Maße auch für Ausdauersportler, die viel Energie aus dem
Essen für Ihre sportlichen Leistungen benötigen. Man kann mit dem Essen seinem
Körper viel Gutes tun, aber mit dem Essen auch viel verkehrt machen.
Ausdauersport bedeutet enorme Muskeltätigkeit, und das mitunter über Stunden
hinweg. Die Muskelkontraktionen benötigen viel Energie, die sie aus Kohlenhydraten,
Fetten und Proteinen beziehen können.
Wichtig ist es, dem Körper vielseitige, vollwertige Kohlenhydrate (cirka 50 %),
sowie gute ungesättigte Fette (cirka 30 %) und Proteine (cirka 20 %) zuzuführen,
wobei die Nahrungsaufnahme den Energie-Grundumsatz sowie den Energie-
Leistungsumsatz decken sollte.
All das ist individuell sehr verschieden. So wie die Sportlertypen verschieden sind,
sind auch die Ausdauerleistungen und die Intensitäten sehr verschieden, was
unterschiedliche Kalorien-Grundumsätze und Kalorien-Leistungsumsätze zur Folge
hat. Eine Nahrungsaufnahme über den Kaloriengrund- und Leistungsumsatz hinaus
würde als Energiequelle aktuell nicht benötigt und würde im Körper in Form
von Fett- und Gewichtszunahme "für schlechte Zeiten" gespeichert werden.
Je nach Sportler-Typ und der Intensität des Sporttreibens reichen die körpereigenen
Kohlenhydrate zur Engergiegewinnung für cirka 1 Stunde aus.
Danach muss die nötige Energie aus den Fettreserven des Körpers geschöpft werden.
Hier ist zu beachten, dass die Körperfette nur im Sauerstoff-Bereich "und nicht
im Sauerstoff-Mangelbereich" zur Energiegewinnung genutzt werden können.
Der Sportler ist im Sauerstoff-Bereich, solange er beim Sporttreiben noch gut und
gleichmäßig Ein- und Ausatmen kann.
Beim Ausdauersport über Stunden hinweg ist es sinnvoll, regelmäßig etwas zu
trinken, gegebenenfalls auch etwas leicht salzhaltiges, um Krämpfen vorzubeugen.
Ebenso ist es bei sehr langen Sporteinheiten sinnvoll, schnell verwertbare
Kohlenhydrate zuzuführen, um rasch neue Energie für die Muskelkontraktionen
zu gewinnen.
Die Ausübung von Ausdauersport mit hoher Intensität im Sauerstoff-Mangelbereich
führt zum schnellen Verbrauch der Kohlenhydrate im Körper und zu hohen
Laktat-Werten, die verhindern, dass die Körperfette zur Energiegewinnung genutzt
werden können. Das ist dann die Leidensphase des Sportlers, "wenn der Energietank
leer ist und der Mann mit dem Hammer zuschlägt", so dass abrupt gar nichts mehr
geht.
Hier noch weitere Photos.