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Faszination Laufen

Erfahrungsbericht von Erich Binzel

Ich bin ein "ambitionierter Hobby- und Volksläufer".
Ich bekenne mich dazu, "laufbegeistert" oder sogar "laufsüchtig" zu sein!
Das Laufen ist meine "Gesundheitspille", die ich "bewusst und gerne lutsche."
Für mich ist Laufen "spielerische Bewegung, die Lebensfreude auslöst!"

Das hat damit zu tun, dass ich beim Laufen mich selbst und die Umwelt mit
allen Sinnen intensiv spüre und wahrnehme.
Durch das Laufen atme ich viel Sauerstoff ein. Der Blutkreislauf wird angeregt.
Die Bewegung sorgt dafür, dass alle Organe gut durchblutet werden, gut arbeiten
können und es mir gut geht.

Zudem habe ich beim Laufen die besten Gedanken und Ideen.
Außerdem kann ich beim Laufen wunderbar "Stress abbauen" und teilweise auch
"meditieren."

Erich im Laufrausch
Erich Binzel im "Läuferrausch"

Bei meinen Schritten spüre ich "die Freiheit laufen zu dürfen und laufen zu können",
aber auch "die Verantwortung meine Schritte sorgsam zu wählen bzw. zu setzen, damit
mir nichts passiert".
Durch das Laufen ergeben sich auch viele positive Kontakte zu anderen Menschen,
die gut für mein seelisches Gleichgewicht sind.

Und solange ich mich beim Laufen - sowie hinterher - wohl fühle und keine Schmerzen
oder sonstige Defizite verspüre, werde ich weiterlaufen und gerne "Laufbotschaften verkünden".

Da ich überwiegend "spielerisch" laufe, mache ich es gerne und habe viel Spaß dabei.
Mit dem regelmäßigen Laufen bekämpfe ich den "inneren Schweinehund," der alles
andere - nur nicht das Laufen - im Sinn hat.

Durch das Laufen bleibe ich fit, denn ich trainiere Alltagsfähigkeiten, z.B. Bewegungs-
und Koordinationsabläufe, Trittsicherheit, Ausdauer, Disziplin sowie Kampfgeist usw.!

Nicht verschweigen möchte ich, dass nach größeren Läufen auch "Entspannungs- und
Erholungsphasen" zur Regeneration des Körpers sehr wichtig und unbedingt einzuhalten sind.

In der Regel absolviere ich an einem Tag einen Lauf, was eine gewisse Anspannung
bedeutet, und mache am nächsten Tag eine Laufpause, was der Entspannung und Erholung
dient. So bleibe ich in der Balance. Meine Trainingsrunden im Gonsenheimer Wald
oder Ober-Olmer-Wald oder am Rhein entlang dienen der "Grundlagenausdauer", um
Kilometer in die Beine zu kriegen. Denn dann tragen mich die Beine auch beim Marathon
sicher über die lange Wegstrecke.

Eine gewisse "Tempohärte" hole ich mir bei den diversen Volksläufen über Strecken
von 10 Kilometern bis 30 Kilometern, denn dann laufe ich mit vielen anderen
Gleichgesinnten, was den eigenen Ehrgeiz weckt und zur gegenseitigen Motivation
beiträgt.
Demgegenüber bilden Marathon's für mich lediglich einzelne läuferische Höhepunkte,
die ich ebenfalls gerne und geduldig absolviere. Dann kann ich jeweils feststellen,
ob ich gut und richtig trainiert habe. Anderenfalls wird der Marathon zur Tortur.

Ich "genieße" Großveranstaltungen – wie z.B. den Berlin-, Karlsruhe-, Mainz-Marathon –
mit vielen tausend Läufern und Zuschauern bis hin zu kleinen Volksläufen mit wenigen
Teilnehmern und kaum oder gar keinen Zuschauern.
Ich "genieße" sowohl "Stadtläufe" als auch "Landschaftsläufe" mit ihren unterschiedlichen
Anforderungen. Mich auf die jeweiligen Gegebenheiten und Schwierigkeiten eines Laufes
"bestmöglichst" einzulassen, reizt mich und stellt mein "wöchentliches Lauf-Rätsel"
dar, das ich ambitioniert und erfolgreich bewältigen bzw. lösen möchte.

So hat jede Laufveranstaltung – so unterschiedlich sie in ihren Anforderungen auch
sein mag – ihren eigenen "Reiz" bzw. "Charme." Bei offiziellen Läufen finden viele
positive Begegnungen mit anderen Menschen statt, die viel Freude bereiten.

Dabei habe ich die positive Einstellung, dass "ich mit anderen und nicht gegen andere laufe".

Bei Volksläufen strenge ich mich - in meinem Limit - schon an und will so schnell
wie möglich laufen. Dabei muss ich allerdings auf die Körpersignale hören sowie meine
Tagesform beachten und ebenso die Wetterverhältnisse und den Schwierigkeitsgrad der
Strecke berücksichtigen. All das beziehe ich in "meine Laufstrategien" mit ein,
ebenso meine gut bekannten Lauf-Stärken bzw. Schwächen.
Meine Hauptstärke ist es als "Diesel-Läufer" ein relativ hohes "Dauer-Lauftempo"
anschlagen und recht lange durchhalten zu können, insbesondere auch gegen Ende hin,
wenn bei anderen Läufern die Kräfte nachlassen. Dann fange ich so manchen Läufer
noch ab, was psychologisch aufbauend wirkt.
Meine Hauptschwäche ist, dass ich kein "Lauf-Sprinter" bin. Gegen diesen Läufer-Typus
habe ich bei kürzeren Distanzen keine Chance und sie laufen mir davon. Das muss
und kann ich akzeptieren.

Bei jedem Lauf ist es spannend, ob und inwieweit der "persönliche Lauf-Tages-Plan" aufgeht.

Wenn mich jemand beim Laufen überholt, dann gönne ich es ihr bzw. ihm von Herzen,
weil sie oder er einfach schneller ist und es deshalb auch verdient hat.

Wenn ich jemand überholen kann, dann weckt das in mir den "Jagdtrieb" und ich
versuche den- oder diejenige einzuholen bzw. zu überholen. Das ist ein Spiel,
das hin und wieder gelingt oder auch nicht.
Im Erfolgsfalle freue ich mich über die "Laufbeute", die ich hinter mir lassen
konnte; allerdings weiss ich auch, dass erst am Ende des Laufes abgerechnet wird;
und im weiteren Lauf eine Retourkutsche des Überholten folgen könnte, was ich –
falls unvermeidbar - mit Sportgeist akzeptieren und hinnehmen müsste.

Als mittelmäßig talentierter Hobby- und Volksläufer hole ich dennoch erstaunlich
viel Laufleistung aus mir heraus.
Das hat verschiedene Gründe:

1. Ich laufe gern.
2. Ich laufe meistens spielerisch.
3. Ich laufe relativ regelmäßig.
4. Ich kann wunderbar variieren zwischen langen und geduldigen
    Trainings-Grundlagen-Läufen und den ambitionierten Volksläufen,
    bei denen ich gerne "spielerisch raus kitzele", was ich - entsprechend
    der Tagesform - drauf habe.
5. Bei Volksläufen will ich schon "ambitioniert" sein. Das bedeutet,
    dass ich den Lauf gut plane und mich mental darauf einlasse was
    mich erwartet, um "keine unnötigen Fehler" zu machen.

Dazu gehört bei mir folgendes:

Richtiges Anziehen für den Lauf:
Lauffunktionskleidung und Laufschuhe - aufgrund eigener Erfahrungswerte auswählen.
Hinweis: Auf jeden Fall nicht zu warm anziehen!
Warum? Ein Hitzestau unter der Laufkleidung mindert deutlich die Laufleistung!

Die Sporttasche ordentlich packen mit Duschzeug, Handtuch, Badeschlappen sowie
sauberen Kleidern, Unterwäsche und Schuhe zum Anziehen nach dem Duschen.
Gurtband für die Startnummer einpacken.
Laufuhr mitnehmen.
Volle 0,5 Liter Plastik-Wasserflasche mitnehmen.

Laufstrümpfe vor dem Anziehen kontrollieren, dass sie ganz sind und keine
Löcher aufweisen!
Warum? Löcher in den Strümpfen können dazu führen dass sich die
nackte Fußhaut bei jedem Schritt in der Schuhinnenseite scheuert und dadurch
starke Schmerzen verursacht werden, sich eventuell Blasen bilden oder sich die Haut
aufreibt und zu Bluten beginnt.
Gegebenenfalls die Brustwarzen mit Pflastern abkleben.
Gegebenenfalls empfindliche Körperteile z. B. mit Melk-Fett einreiben, um diese
Stellen möglichst vor schmerzenden Reibungen und Blasenbildung zu schützen.

Bei Volksläufen und Marathons versuche ich rechtzeitig anzureisen, um eine Stunde
vor dem Startschuss vor Ort zu sein, um in aller Gemütsruhe die Startnummer
abzuholen, den Toilettengang zu absolvieren und um mich warmlaufen zu können.

Wichtig ist mir, dass die Schnürsenkel der Laufschuhe doppelt gebunden sind
und folglich unterwegs nicht aufgehen können.

Bei sehr warmen Wetter nehme ich auch eine 0,5 Liter Wasserflasche mit. Dadurch
überlasse ich nichts dem Zufall und bin auf der sicheren Seite, falls unterwegs
mal zu wenig Wasser angeboten würde.

Zudem kann ich mit dem eigenen Wasser, das ich mitführe, trinken wann ich will
und Durst habe und ich bin nicht auf die Trinkangebote des Veranstalters angewiesen,
die manchmal auch dürftig und unzureichend sind.
Dadurch kann ich auch an den Wasserstellen des Veranstalters locker vorbei laufen
und meine gleichmäßigen Laufschritte beibehalten. Folglich kann ich Pausen an den
Verpflegungsstationen vermeiden, die unnötig Zeit kosten würden.
Als ambitionierter Volksläufer und Marathoni habe ich keine Zeiten -
Sekunden oder gar Minuten - durch leichtsinnige Aktionen zu verschenken.

Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen habe ich stets einen "Plan SOS" im Sinn,
falls ich mich "auf ungewollte Dinge" bzw. "ungewollte Zeitfresser" einlassen will
bzw. einlassen muss, z.B.:
Laufpause oder Laufabbruch wegen eines Sturzes.
Notwendige Toilettengänge während des Laufens bei starken Magen- oder Darmproblemen,
Laufpause oder Laufabbruch wegen aktueller Körperschwäche, akuten Verletzungen
oder wegen anderen unvorhergesehenen, schwerwiegenden Ereignissen, die außerhalb
der eigenen Person liegen, usw. !!!

Trotz dieser menschlichen Restrisiken, lohnt es sich für jeden zu laufen!

Und wenn man als Sportler mal fällt, besteht die Lebensaufgabe darin, sich wieder
zu "berappeln" und nach Möglichkeit wieder "aufzustehen", auch wenn es vorübergehend
schmerzt, schwerfällt und manchmal auch etwas länger dauert.

Dafür wünsche ich Euch allen - als auch mir -
stets viel Glück sowie die nötige Energie !!!

Mit sportlichen Grüßen

Erich Binzel

Mainz, den 27. März 2012


Visionen eines Läufers !

"Das Lauf-Schicksal annehmen, wie es ist und wie es kommt!"
Das Laufen schenkt mir viel Lebensfreude.
Das Laufen bereichert mein Leben positiv.
Das macht mich glücklich und dankbar.
Und sollte mich beim Laufen irgendwann "der Schlag" treffen,
so wäre das nicht "der schlechteste Abgang".